Um halb 9 trafen wir uns zu einem sehr guten und ausgiebigen Frühstück und eine Stunde später startete unsere heutige Tour. Wir hatten uns aufgrund der vorhergesagten Temperaturen für eine Runde in den Norden entschieden, in der Hoffnung, dass es dort etwas kühler sei. Auf dem Programm standen die ‚Malta Hochalpenstraße‘ und die ‚Nockalmstraße‘. Insgesamt hatten wir ca. 320 km Tour vor uns, keine Kleinigkeit…
Los ging es bei bestem Wetter und der erste unplanmäßige Stop erwischte uns ca. 100 Meter nach dem Start. Ein traditioneller Umzug mit Blasmusik zog über die einzige Straße, die vom Hotel aus dem Dorf führt. Motor aus, ruhig bleiben und abwarten. Ich schaute schon auf dem Navi nach einer Ausweichmöglichkeit, konnte aber keine finden. Glücklicherweise war der Zug dann doch relativ schnell vorbei und wir konnten starten.
Das erste Ziel war Österreichs höchste Staumauer, die Kölnbreinsperre am Ende der Malta Hochalmstraße. Auf der Fahrt dorthin wechselten sich wieder gut ausgebaute Landstraßen mit kleinen winkligen Bergpassagen ab. An der Zufahrt zum Stausee musste dann erst mal die Maut entrichtet werden, dafür standen wir gleich mal eine Weile in der Schlange (und in der Sonne), bis wir uns auf eine richtige schöne Etappe machen konnten. Die Strecke war wie für Motorradfahrer gemacht, allerdings mussten wir die Straße mit jeder Menge Autos und Wohnmobilen teilen. Das Wetter war prima, es war Sonntag und der Stausee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Ein weiterer Zwangsstop dämpfte unseren Vorwärtsdrang, weil ein Teil der Straße nur einspurig befahrbar war. Also hieß es wieder: Warten an der Ampel. Ein Schild mit der Aufschrift: „Maximale Wartezeit: 20 min“ sollte wohl die Nerven beruhigen… Trotz alldem lohnte sich die Auffahrt, die Aussichten entschädigten uns für die Wartezeiten. Am Stausee angekommen, blieb uns nach kurzer Pause nur die Rückfahrt, denn die Straße ist eine Sackgasse.


So konnten wir die Kurven und die Aussicht noch ein weiteres Mal erleben.
Nun aber auf zum nächsten Highlight! Die Nockalmstraße ist eine der schönsten Bergstraßen Österreichs, 34 km reinster Bikergenuss… Und wir hatten richtig Spaß, es ging rauf und runter, flüssige Passagen wechselten sich mit jeder Menge Spitzkehren ab. Es war recht wenig los, so konnten wir die Straße und das tolle Panorama richtig genießen. Auf der Eisentalhöhe, dem höchsten Punkt der Strecke auf 2024 mtr, gab es noch eine kurze Atempause.




Hier waren die Temperaturen noch angenehm, als wir am Ende der wunderschönen Strecke wieder im Tal ankamen, brachten uns die irgendwo angezeigten 36° doch ganz ordentlich ins Schwitzen. Wir machten noch einen kurzen Abstecher zum Weißensee. Dort waren wir uns schnell einig, dass wir die restlichen 75 km bis zum kühlen Loncium Classic im Hotel in einem Stück fahren wollten, keine Pausen mehr…
Nach fast 8 Stunden Tour waren wir alle ziemlich durch, als wir die Mopeds in der Garage abstellten.
So zog es uns dann direkt auf die Hotelterrasse zum Auftanken, bevor wir uns nach einer kalten Dusche zum Essen wieder trafen. Obwohl die Länge der Strecke und die Temperaturen richtig anstrengend waren, hatten wir eine Menge Spaß. Nebenbei wurde dann auch noch die morgige Route geplant, die ein wenig kürzer als die heutige Etappe ausfällt. 😉
Um kurz nach 10 kam allerdings das vielsagende „So!“ und wir verzogen uns in die Betten.
Ulla
„Wow!“ kann ich da nur sagen.
Dass du immer noch die Kraft hast, nach solch einem Tag zu schreiben – Hut ab!
Stefan, deine Pose auf dem 4. Foto ist bühnenreif!😂