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Sauerland-Tour 19.-22. Juni

Welcome back…

Anfahrt – Tag 1

Endlich ging es wieder auf Tour, das Ziel war (mal wieder) Haus Recke in Balve im Sauerland. Hier war ich schon des Öfteren und ich kann nur jedem empfehlen, dort Station zu machen, ob Mopedfahrer oder nicht…

Mein lieber Freund Matze und ich hatten uns im letzten Jahr auf der Tour in der Rhön und Tschechien bereit erklärt, die Organisation für 2025 zu übernehmen. Allzu viel Arbeit war das nicht, denn unser Gastgeber Uli machte uns, wie immer, ein tolles Angebot für ein verlängertes Wochenende.

So starteten wir am Donnerstag zu dritt aus dem Norden, während die anderen 10 sich aus dem Süden in Richtung Sauerland auf den Weg machten.

Tage vorher hatte ich immer mal wieder einen Blick auf die Wettervorhersage geworfen und die versprach bestes Mopedwetter…

Und wir wurden nicht enttäuscht. Bei angenehmen Temperaturen fuhren wir über kleine und kleinste Nebenstrecken Richtung Süden und landeten gegen 19 Uhr. Wir hatten kaum den Helm vom Kopf genommen, da wurde uns schon das kühle Willkommens-Bier gereicht. So soll das sein!

Es gab ein großes Hallo und Schulterklopfen, man hatte sich ja teilweise ein Jahr nicht gesehen. Nachdem das Gepäck verstaut war und wir das Leder gegen luftigere Sachen getauscht hatten, traf sich die „Wilde 13“ am großen Tisch auf der Terrasse zum Abendessen. Die Menükarte für den Abend lag schon bereit. Wer schon mal beim Uli war, weiß, was für Leckereien aus der Küche kommen. Zum hervorragenden Essen gab es reichlich Kaltgetränke, jede Menge Geschichten und viel Gelächter. Ein erster Tag nach Maß!

6-Stauseen-Tour – Tag 2

Wie gewohnt, musste ich am gestrigen Abend mein Navi beim Uli abgeben und bekam es heute beim Frühstück mit dem Spruch „Das kannste so fahren“ wieder zurück. Wir starteten um 9:30 Uhr zu einer ca. 250 km langen Tour rund um die Sauerländer Stauseen. Das Wetter sah prima aus, ich übernahm die Führung und los ging es nach altbekannter Art auf kleinen Nebenstraßen. Es schien fast, als hätte man die Strecke für uns reserviert, auf weiten Teilen waren wir fast allein unterwegs. Trotz der gemischten Zusammensetzung der Bikes lief es sehr gut, wir blieben meist in der Gruppe zusammen und genossen die Fahrt. Bis zu dem Zeitpunkt, wo alle aus dem Rückspiegel verschwunden waren… Na, kein Ding, passiert schon mal! Rechts ranfahren, kurz warten… Dann tauchte ein Motorrad auf und ich hörte: „Matze hat ’nen Platten!“. Na prima, das hatten wir im Oktober doch schon mal? Also erstmal zurück und geschaut, was Sache ist. Ein ansehnliches Stück Metall hatte sich tief ins Gummi geschnitten, die Luft war raus…

Es wurde nun eifrig diskutiert, was zu tun sei und welcher Reifenhändler in der Nähe wohl Reifen und Zeit hätte. Ich hatte vor der Tour ein Reparaturset und einen mobilen Kompressor gekauft. Die hab ich mitgenommen, weil man „normalerweise“ keine Panne hat, wenn man gut darauf vorbereitet ist. Nun konnten wir testen, wie gut das funktioniert. Metall entfernt, Gummipropfen eingesetzt und aufgepumpt. Und es hält! Ich war verhalten begeistert! Matze hatte mittlerweile eine Werkstatt gefunden und machte sich mit Stefan als Begleitschutz auf den Weg. Die restlichen 11 fuhren weiter, wir waren noch nicht sehr weit gekommen und hatten noch Einiges an Strecke vor uns. Die Route schlängelte sich durch die Wälder, dann mal wieder am Seeufer entlang und die Hügel rauf und runter. So hatte ich mir das vorgestellt. Bei einer Rast auf der „Hohen Bracht“ konnten die Depots wieder aufgefüllt werden, dazu gab es eine tolle Aussicht. Und auch die An- und Abfahrt lassen ein Mopedfahrerherz höher schlagen…

Auf der zweiten Hälfte der Tour gab es noch einen kurzen Ausritt ins Gelände, der aber zum Glück ohne Folgen blieb. Ich hab dann nochmal klar gemacht, dass wir auch einfach so mal eine kleine Pause einlegen können, ohne dass irgendwas passieren muss 😉 . Das hat geholfen und wir genossen die restlichen Kurven. Zurück am Hotel wurden wir direkt am Moped mit einem kühlen Getränk begrüßt, so geht 1A-Service! Dann ging es erst mal unter die Dusche, gegen Ende der Tour wurde es schon recht kuschelig bei knappen 30°.

Und auch an diesem Tage begann der gemütliche Teil des Tages mit einer verheißungsvollen Menükarte. Bei gutem Essen und Trinken ließen wir den Tag Revue passieren. Rechtzeitig zum Essen kam dann noch unser 14. Mitfahrer dazu. Dann ab ins Bett, morgen wartet eine neue Tour! Ein paar Unentwegte zog es noch in Uli’s Whisky- und Zigarrenlongue und zum Abschluß musste noch die sehenswerte Werkstatt mit Jukebox und so einigen anderen Schätzchen bestaunt werden.

Auf legalen Schleichwegen durch’s Sauerland – Tag 3

„Schanze Spezial“ war der Titel der heutigen Tour. Nomen est omen!

Der Chef persönlich wird die Truppe durchs Sauerland führen! So konnte ich mich ganz entspannt in die Gruppe einreihen, ein wenig mehr von der Gegend sehen und nebenbei noch ein bisschen Videomaterial sammeln. Wenn ich dazu nicht ständig aufs Navi schauen muss, um den nächsten Abzweiger zu erwischen, dass man nicht zu schnell oder zu langsam ist und alle zusammen hält, kann ich beim Moped fahren mal das tun, was manch einer so unterm Helm anstellt 😉 . Vielfahrer wissen, was ich meine…

Apropos Spezial: Wir waren grad recht zügig auf einer wunderschönen Strecke unterwegs, als der Zug plötzlich abrupt zum Stehen kam. Als ich um die Ecke kam, wunderte ich mich, dass unser Tourguide zu Fuß unterwegs war. Und warum liegt die wunderschöne, pinkfarbene Harley 1,5 Meter tiefer im Graben? Also gestoppt und alle runter vom Moped, um zu helfen. Auf die Frage „Uli, geht’s dir gut?“ kam als Antwort nur: „Na klar, ich hab Enduroerfahrung!“ Typisch Uli und schon fast wieder witzig…

Die Bergung lief dann recht zügig:

  • Runter in den Graben
  • Moped hinstellen (mit ein paar kräftigen Helfern: Kein Ding!)
  • Uli wieder rauf auf’s Moped und anlassen.
  • 150 Meter im Graben weiterfahren bis zur nächsten flachen Stelle
  • Mit etwas Unterstützung wieder zurück auf die Straße
  • Sammeln, nächste Pause ansagen
  • Weiterfahren.

Am Abend war das dann eine tolle Geschichte, weil alles recht glimpflich verlaufen war…

Ab da lief es dann sehr entspannt und ohne weitere Vorkommnisse, was ich ganz prima fand. Wir machten Pause auf „der schönsten Bank im Sauerland“, weil es dort laut Uli die beste Aussicht gibt, am Rhein-Weser-Turm auf ein Getränk und später dann an der Skihütte Schanze mit lecker Kuchen.

Uli führte uns wieder über kleine und kleinste Straßen, es war ein Heidenspaß!

Nach 250 tollen Kilometern wieder am Hotel angekommen, gab es das obligatorische Begrüßungsgetränk. Während wir uns noch abkühlten, schlüpfte unser Tourguide bereits in die Kochmontur und heizte ordentlich ein, heute Abend wird gegrillt! Und auch hier werden keine halben Sachen gemacht…

Aber vorher ging es noch in die hauseigene Tropfsteinhöhle, ich erhielt den großen Schlüssel und die Taschenlampe und zu fünft machten wir uns auf Erkundungstour. Während draußen am Abend noch fast 30° herrschten, war es in der Höhle mit 9° angenehm frisch. Wir kletterten, staunten und „fachsimpelten“ über die verschiedenen Tropfsteinarten. Vor allem Matze erwies sich als Experte… Am Ende der Runde beherzigten wir den Rat unserer Gastgeber und wagten uns nur langsam und vorsichtig zurück in die Hitze. Bei dem Einen oder Anderen hat da wohl schon der Kreislauf versagt. Für uns dann aber kein Problem…

Jetzt aber auf zum Essen, der Grillmeister war schon voll in seinem Element!

Wie schade, dass man dann immer so schnell satt ist. Nach ein paar Getränken war dann irgendwann Schluss, morgen früh wollten wir die Heimreise aufgrund der zu erwartenden Temperaturen recht früh antreten.

Heimreise – Tag 4

Sonntag morgen und schon war das lange Wochenende wieder vorbei. Wir trafen uns alle schon um 8 Uhr zum Frühstück, dann wurde gepackt und es hieß: „Tschüß, war toll und bis zum nächsten Jahr!“ Und so brachen wir in unterschiedliche Richtungen auf, die 3 Nordlichter Richtung Küste, 4 von uns wollten noch ein paar Tage weiter Richtung Belgien und Frankreich, der Rest machte sich Richtung Süden auf den Heimweg.

Alle Mann am Haus Recke.

Es war eine rundum gelungene Tour, eine coole Truppe, eine tolle Unterkunft mit einem Super-Service (wie immer!) und das Wetter war ebenso vom Feinsten! Die kleinen Zwischenfälle haben ein wenig Würze gebracht, aber da niemand ernsthaften Schaden erlitten hat, gibt das wieder neue Geschichten für die nächsten Touren. „Weißt Du noch? Letztes Mal…“

So kam ich nach etwas über 1000 gefahrenen Kilometern hochzufrieden wieder nach Hause.

Zu guter Letzt noch ein paar bewegte Bilder:

– Für Micha –


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3 Kommentare

  1. Na, das war ja wieder eine Supertour, wie immer sehr gut beschrieben.👍👍👍

  2. Hallo
    Ja das war ein SUPER Wochenende
    und toller Film und Beschreibung.
    Gut, das Du den filmreifen Teil der „Zirkus-Eskapade“ raus gelassen hast. 🙂
    Freu mich aufs nächste Mal.

    • Hi Christian in gewohnt guter Weise, schaffst du Erinnerungen, die bleiben. Bei der Wahl der Tour warst du ja auch beteiligt und ich muss sagen: Exzellente Wahl. Unser Gastgeber Uli, einfach Klasse. Der Schlussstrich; ein Video in Gedenken an Micha. Brutal. Er fehlt in unserer Mitte. Aber die Reise geht weiter. Wir sehen uns im August 👊🏼

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