Heute ging es dann endlich los, allerdings war motorradtechnisch vom ersten Tag nicht viel zu erwarten. Ziel war der Bahnhof Hamburg-Altona, von dort aus dann weiter mit dem ‚NightJet‘ nach Innsbruck.
Mut machten mir vor allem die Sturzbäche, die heute morgen vom Himmel kamen, das konnte ja lustig werden. Besonders weil das Moped wirklich schön geputzt im Stall stand. Als es dann um 16 Uhr an den Start ging, waren die Straßen trocken und es schien sogar ein wenig die Sonne. Also die Regenkombi hinten drauf geschnallt und los. Läuft!
Das erste Stück lief noch ganz ordentlich, nach 40 km fing es dann an zu tröpfeln. Einer Eingebung folgend fuhr ich gleich an der nächsten Ausfahrt ab und schlüpfte in die Gummisachen. Das war eine gute Entscheidung, denn nur kurze Zeit später öffnete Petrus die Schleusen und zeigte, was er drauf hat. Teilweise waren 80 km/h auf der Autobahn schon etwas riskant.
Also: Augen auf und durch.
Kurz vor Hamburg beruhigte sich die Lage dann wieder und ich konnte mit einigen Gleichgesinnten im Trockenen aufs Verladen warten.

Hier gab es auch schon das erste Erlebnis mit einem jungen Mann (31) nur in Hose und Socken. Er interessierte sich für die Motorräder und ich machte den Fehler, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Alle anderen hatten ihn schlauerweise ignoriert. Ich kenne jetzt sein Alter, seinen Familienstand und einen großen Teil seiner Lebensgeschichte…
Da kam mir dann endlich das Zugpersonal zur Hilfe, in dem es zum Verladen aufrief. Also schnell aufs Moped und auf den Zug gefahren.

Dann fiel mir siedend heiß ein, dass ich ja auch noch einen Rucksack dabei hatte. Den hab ich in der Eile ganz vergessen und darin waren sehr viele wichtige Sachen!
Runter vom Waggon und im Dauerlauf wieder zurück zur Straße. Ein Pärchen stand in der Schlange hinter mir und die Frau war netterweise da geblieben, um auf meinen Rucksack aufzupassen. Sie grinste erheitert, als ich um die Ecke rannte. Ein Glück, dass manche Leute mitdenken.
Der Rest lief dann ganz geordnet, Wagen und Abteil suchen und erst mal die Klamotten verstauen, dann noch etwas Wegzehrung ergattern und abfahren.
Eine gute Koordinationsübung war dann noch das Umziehen in der Zugtoilette. Alle Sachen sind trotz des Regens trocken geblieben, bis auf mein Paar Schuhe im Rucksack, die sind klatschnass, aber ich will heute eh nirgends mehr hin 😉 .
Pünktlich um 20:12 Uhr setzte sich der NightJet in Bewegung und ist voraussichtlich morgen früh um 9 Uhr in Innsbruck.
Bis dahin kann man ja über den Sinn dieses Schildes am Bahnhof sinnieren:

Ulla
Na, das war ja schon mal ein turbulenter Start. Aber alles gut gemeistert. Weiterhin gute Reise!