Heute erst spät losgekommen und doch Einiges an Kilometern geschafft. Aber der Reihe nach…
Heute morgen um kurz nach 8 hab ich mit Ursula und Mike (bei denen ich die 2 Tage in der Eifel wohnen darf) auf ihrem ‚Platz der Harmonie‘ Kaffee getrunken. Das war so angenehm, dass ich schon Zweifel bekam, ob ich an diesem Tag überhaupt wieder aus der Hollywood-Schaukel aufstehe. Warum nicht einfach sitzen bleiben, dem plätschernden Brunnen lauschen und den Tag vorbei ziehen lassen? Aber keine Gefahr. Wer Mike kennt, weiß, dass solche ruhigen Momente nur von sehr kurzer Dauer sind ;-). Er hatte sich für 9 Uhr mit Herrn O. aus dem Dorf verabredet, um eine alte, hölzerne Werkbank abzuholen, die Mike restaurieren will. Also bot ich mich kurzerhand an, beim Verladen zu helfen. Das war eine echte Erfahrung. Wir holten die Werkbank aus dem ersten Schuppen und verluden sie in den Hänger. Dann meinte Herr O., dass er noch ein Notstromaggregat zu verkaufen hätte. Das wurde dann rausgeholt und begutachtet, aber man konnte sich nicht über den Preis einig werden. Dann wurde weiteres Gerät zum Verkauf vorgeschlagen, dazu ging es dann in die nächste Scheune. Mein Gott, was da ein Zeug gebunkert war, unglaublich. Ein altes Haus im Eifel-Stil, altes Fachwerk, krumm und schief und dieser Schuppen war bis in die letzte Ecke mit allem, was man sich so vorstellen kann, vollgestopft. Zum Leidwesen von Herrn O. konnte er auch davon nichts an den Mann bringen. Als wir ihn wieder zu Hause absetzten, erwähnte er, dass er noch einen altem Amboß vor dem Haus liegen hätte. Da bekam Mike glänzende Augen. Genau so etwas suchte er noch… Das Ding war allerdings so schwer, dass es nicht ohne Maschinenkraft zu bergen wäre. Mike fragte nach dem Preis und die Antwort war: Den will ich nicht verkaufen! Das war dann Thema für die ganze Rückfahrt, ich hatte jedenfalls meinen Spaß.
Wieder zurück musste noch die Werkbank ausgeladen werden, dann gab es Frühstück. So startete ich meine heutige Tour erst um 11.
Es war schon reichlich warm geworden und bis gegen Ende der Tour wurde heute die 32°-Marke erreicht.
Geplant war die Nordeifel-Tour, vom ADAC vorgeschlagen:

Auf der Karte sah das recht vielversprechend aus, in der Realität waren es dann für meinen Geschmack zu viele größere Bundesstraßen. Also eher was für Autofahrer (Das zweite ‚A‘ in ADAC). Und es ging auch durch sehr viele Ortschaften, dadurch gab es relativ wenig Fahrtwind, den ich gut hätte gebrauchen können. Aber die langen Landstraßenetappen hatten zumindest den Vorteil, dass ich auch mal ein wenig die Gegend genießen und die Architektur der Eifel bewundern konnte. Zur Entschädigung waren die wenigen Wald- und Bergeinlagen richtig knackig und anspruchsvoll. Gerade in den Haarnadelkurven war äußerste Konzentration gefordert!

Zwischendurch gab es auch richtig kühle, schattige Passagen:

Am Ende der schönsten kurvigen Strecken bin ich dann einfach umgedreht und bin das Ganze dann nochmal gefahren, so hab ich meine tägliche Dosis Schräglage dann doch noch bekommen.
Und wenn man schon mal in der Nähe der Nordschleife ist, muss man da auf jeden Fall auch vorbeischauen. Ich hab erst noch mit dem Gedanken gespielt, selber eine Runde durch ‚die grüne Hölle‘ zu drehen, hab mich dann aber aufgrund der schon gefahrenen Kilometer, der Wärme und letztlich auch wegen der hohen Anzahl an aufgemotzten Sportwagen dagegen entschieden. So saß ich dann ca. eine halbe Stunde im Schatten und bewunderte die Errungenschaften der Tuningindustrie. Und Geld scheint auch genug vorhanden zu sein. War auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Dann nochmal 40 km zurück und um 18:45 Uhr war ich fertig für diesen Tag. Sehr warm, ziemlich anstrengend, aber es trotzdem wieder Spaß gemacht.
Ach ja, mein Lieblingsverkehrsschild ist jetzt übrigens dieses (am liebsten mit einer 2-stelligen Kilometerangabe darunter;-):

Ulla
Ich kann nur sagen: Wow!
Weiter so!