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Abenteuer Kanada – 5

Gastbeitrag von Ulla Punke:

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Die Hälfte unserer Zeit in Kanada lag hinter uns. Was hatten wir alles erlebt! Eigentlich war das nicht mehr zu toppen.

Und so begann der nächste Tag auch nicht ganz so spektakulär.

Wir machten uns auf zur Ridgewind Farm. Geborgen liegt sie im Tal des Skeena River, umringt von schneebedeckten Bergen. Hier kann man wohnen, trainieren und Unterricht nehmen. Gezüchtet werden kanadische Warmblutpferde.

Wir wurden stürmisch begrüßt von den drei Hofhunden Chewbacca, Bobbie und Ginny, die sich insbesondere über ein Wiedersehen mit ihrer Freundin Alaska freuten.

Lea führte uns stolz durch ihre Wirkungsstätte. Hier bildet sie junge Pferde aus und hilft außerdem bei allen anfallenden Arbeiten auf dem Hof.

Wir wanderten durch die Stallanlagen und Sattelkammern und besuchten die Pferde auf den Weideflächen, die uns sogleich freudig umringten, um möglichst viele Streicheleinheiten abzustauben.

Auf Streicheleinheiten aus war auch das Schwein Clementine, das fröhlich grunzend aus ihrem Stall kam, um uns am Zaun zu begrüßen.

Die Hunde begleiteten uns auf einer Wanderung über die Reitwege, die uns durch Wald, Felder und über Hügel führten, gesäumt von Büschen und Bäumen, die in den Farben des Indian Summers leuchteten. Lea erzählte, dass ihr bei ihren Ausritten schon Bären und sogar einmal ein Berglöwe begegnet sind. Weiße Seekopfadler dagegen seien an der Tagesordnung.

Lisa, die Chefin des Betriebes, erläuterte uns die Abläufe auf der Farm und das Leben an sich hier draußen in der Natur.

Nach diesem Besuch habe ich begriffen, warum Lea hier so gerne arbeitet und ein Großteil ihrer Zeit verbringt.


Schon früh am nächsten Tag merkte ich, dass es wieder rustikal zugehen würde. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte meine Ahnung, denn draußen wurden bereits die SXS verladen. Also suchte ich mir schon mal den Sturzhelm und die wasserdichten Stiefel hervor und zog die wärmste Kleidung an, die ich dabei hatte.

Was erwartete mich nun heute? Wilder als bei unserer Tour vor zwei Tagen konnte es ja wohl nicht werden. Aber da sollte ich mich täuschen.

Nach kurzer Fahrt mit dem Truck ging es weiter per SXS durch unwegsames Waldgelände über Stock und Stein, durch Flüsse und alles in rasantem Tempo. Gut, dass wir für Alaska eine wärmende Decke mit hatten, in die sie sich bereitwillig kuschelte. Endlich erreichten wir ein riesiges Areal, bestehend aus gelbem Sand und braunem Lehm. „Das ist unser Motocross Track“, verkündete Blake stolz. „Hier werden wir es mal so richtig krachen lassen!“

Es ging los. Wieder die gleiche Aufteilung: Blake und ich vorne, dahinter Lea und Christian. Blake ließ den Motor aufheulen. Ich klammerte mich an die Haltegriffe und sprach ein stilles Gebet. Das Renngelände hatte es in sich. Auf den geraden Strecken wurde richtig Tempo gefahren, um dann steil hinaufzujagen auf die sogenannten „Table Tops“ und ebenso steil wieder hinab. Die scharfen Kurven nahmen wir teilweise auf zwei Rädern und kamen mächtig ins Schleudern. Nun vor uns ein steiler Berg, Volldampf voraus, von der Spitze aus flogen wir ein Stück durch die Luft, um dann steil wieder in die Tiefe zu rasen. Mein Magen saß mir ganz oben im Hals. Ehrlich gesagt: Ich hatte Angst. Aber als Blake mich nach der ersten Runde fragte: „Nochmal?“ schrie ich begeistert: „Auf jeden Fall!“

Danach gönnte ich mir allerdings eine Pause, und die jungen Leute tobten sich nun so richtig auf der Rennstrecke aus.

Weiter ging’s zu einem Aussichtspunkt in der Nähe des Flughafens. Unter uns lag Terrace am Ufer des Skeena River, umrandet von dunklen, teilweise wolkenverhangenen Bergen, die Stadt geschmückt mit den bunten Farben des Herbstes. Ein unbeschreiblich schöner Anblick.

Nun wurde es aber Zeit, dass wieder etwas Aufregendes passierte. Dafür hatte Blake vorsorglich seine Gewehre und mit Wasser gefüllte Luftballons mitgenommen. Zunächst wurden wir mit Gehörschutz ausgestattet, und dann wurde geballert. Die Ballons machten beim Zerplatzen einen ohrenbetäubenden Lärm, was Laski überhaupt nicht lustig fand. Deshalb nahmen Lea und ich sie zu einem kleinen Spaziergang beiseite, bis die Jungs ihr Pulver verschossen hatten.

Was kam als Nächstes? Auf naturbelassenen Wegen setzten wir unsere abenteuerliche Fahrt fort. Inzwischen hatte ich mich an die Fortbewegungsart im SXS mehr oder weniger gewöhnt und hielt nicht mehr bei jedem Schlagloch die Luft an. Wir erreichten die Lakelse River Bridge. Dunkelrote Büsche säumten die Ufer des mächtigen Flusses, dazwischen olivgrüne Nadel- und leuchtend gelbe Laubbäume.

Von der Brücke aus schauten wir hinab auf das mit einem bunten Blätterteppich bedeckte flache Ufer, wo sich ein Weißkopfseeadler an einem Fisch gütlich tat. Bald hatte er uns ausgemacht, erhob sich mit mächtigen Schwingen und brachte sich am gegenüber liegenden Ufer in luftiger Höhe in Sicherheit.

Dieser Tag bescherte uns so viele Eindrücke und spannende Erlebnisse, die eigentlich für den Rest unseres Aufenthaltes ausgereicht hätten. Aber damit war es noch lange nicht genug.


English Version:

Half of our time in Canada was behind us. What we had experienced everything! Actually, it could not be topped anymore.
And so the next day began not quite as spectacular.
We made our way to Ridgewind Farm. It is located in the valley of the Skeena River, surrounded by snow-covered mountains. Here you can live, train and take lessons. Canadian warmblood horses are bred.
We were greeted enthusiastically by the three farm dogs Chewbacca, Bobbie and Ginny, who were especially happy to see their friend Alaska again.

Lea proudly showed us around her place of work. Here she trains young horses and also helps with all the farm chores.
We wandered through the stables and tack rooms and visited the horses in the pastures, who immediately surrounded us happily to get as many strokes as possible.
Clementine, the pig, was also eager to be petted and came out of her stall grunting happily to greet us at the fence.

The dogs accompanied us on a hike along the bridle paths that took us through woods, fields and over hills, lined with bushes and trees glowing in the colors of Indian summer. Lea told us that she has encountered bears and even a mountain lion once on her rides. White sea-headed eagles, on the other hand, were commonplace, she said.
Lisa, the head of the farm, explained to us the operations of the farm and life itself out here in nature.
After this visit, I understood why Lea enjoys working and spending so much of her time here.



Early the next day, I realized that things were going to get rustic again. A look out the window confirmed my hunch, because outside the SXS were already being loaded. So I looked for my helmet and waterproof boots and put on the warmest clothes I had with me.
What was waiting for me today? It couldn’t get any wilder than our tour two days ago. But I was wrong.
After a short ride with the truck, we continued by SXS through impassable forest terrain over hill and dale, through rivers and everything at a rapid pace. It was good that we had a warming blanket for Alaska with us, into which she snuggled willingly. Finally we reached a huge area consisting of yellow sand and brown clay. „This is our motocross track,“ Blake proudly announced. „This is where we’re going to have a blast!“
Off we went. Again, the same split: Blake and I in front, with Lea and Christian behind. Blake let the engine roar. I clung to the handholds and said a silent prayer. The racing terrain had it all. On the straight stretches we drove really fast, and then we had to chase steeply up the so-called „table tops“ and just as steeply down again. We took the sharp curves partly on two wheels and skidded a lot. Now in front of us a steep mountain, full steam ahead, from the top we flew through the air for a bit and then raced steeply down again. My stomach was sitting way up in my throat. To be honest, I was scared. But when Blake asked me after the first round, „Again?“ I excitedly yelled, „Absolutely!“

After that, though, I gave myself a break, and the youngsters were now really letting loose on the track.
We continued on to a vantage point near the airport. Below us lay Terrace on the banks of the Skeena River, surrounded by dark, partly cloud-covered mountains, the city adorned with the colorful hues of autumn. An indescribably beautiful sight.

But now it was time for something exciting to happen again. For this, Blake had taken the precaution of bringing his guns and balloons filled with water. First we were equipped with ear protection, and then we started shooting. The balloons made a deafening noise when they burst, which Laski didn’t find funny at all. So Lea and I took them aside for a little walk until the boys had shot their powder.

What came next? We continued our adventurous ride on natural paths. In the meantime, I had more or less gotten used to the way of moving in the SXS and no longer held my breath at every pothole. We reached the Lakelse River Bridge. Dark red bushes lined the banks of the mighty river, interspersed with olive green conifers and bright yellow deciduous trees.
From the bridge we looked down on the flat bank covered with a colorful carpet of leaves, where a bald eagle was feasting on a fish. Soon it had spotted us, soared with mighty wings, and took to the opposite shore at a lofty height to safety.

This day gave us so many impressions and exciting experiences that would have been enough for the rest of our stay. But that was not enough by a long shot.


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1 Kommentar

  1. Also riesen Respekt an Deine Mom. Nicht nur, dass sie superfit und für ihr Alter unfassbar mutig ist. Auch die toll geschriebenen Berichte, sind absolut hin- und mitreißend 😍 da sieht man, von wem du das hast 😉

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