Gastbeitrag von Ulla Punke:

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Aber nun zurück zu Sturzhelm und wasserdichten Stiefeln. Der Helm passte, fühlte sich jedoch sehr gewöhnungsbedürftig an. Aber noch musste ich ihn nicht aufsetzen. Die Stiefel passten ebenfalls, waren sogar bequem. Auf dem Hof taten sich indes große Dinge. Die beiden Geländefahrzeuge wurden auf Sicherheit überprüft. Haben die Reifen genug Druck? Funktionieren die Bremsen einwandfrei? Ist genug Benzin in den Tanks? Sind die Batterien aufgeladen? Sind die Walky-Talkys betriebsbereit, um unterwegs miteinander kommunizieren zu können? Das alles machte mir ein wenig Angst. Ich hatte das Gefühl, wir gehen auf eine gefährliche Expedition. Noch konnte ich sagen: „Leute, ich bleibe heute mal zu Hause.“ Aber wollte ich das? Nicht wirklich.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Ein flacher Anhänger wurde an den Pick-up gekoppelt.

Das erste Fahrzeug wurde über eine zweigleisige Rampe auf die Ladefläche des Trucks befördert. Dabei fiel mir auf, dass hinter den beiden Fahrersitzen in Kopfhöhe ein stabiles Brett mit einer flachen Rückenlehne befestigt war. „Das ist Laskis Platz“, gab Lea stolz Auskunft. „Sie muss doch auch sicher mitfahren.“

Das zweite Fahrzeug bekam seinen Platz auf dem Anhänger. Alles wurde mit Spezialschnüren festgezurrt.

Dann ging es los. Weil das Fahren auf normalen Straßen mit SXS verboten ist, brachte uns der Truck zum Ausgangspunkt unseres Ausfluges.

Nun wurde es ernst: Sturzhelm aufsetzen, Kinnriemen festziehen, Visier runterklappen. Mein Herz klopfte heftig. Ich bekam letzte Instruktionen. Die Hände stets an den Haltegriffen lassen, auf keinen Fall den Kopf oder den rechten Arm seitlich aus dem Fahrzeug strecken. „Und wenn Dir schlecht wird, dann musst du Blake anbrüllen, damit er anhält“, gab Lea mir noch mit auf den Weg. Dann sprang sie zu ihrem Dad ins andere Fahrzeug und schon heulten die Motoren auf.

SXS sind rundherum offen und haben lediglich ein kleines quadratisches festes Dach. Während es im zweiten Fahrzeug eine Windschutzscheibe gab, war unsere nur halbhoch. Der Fahrtwind flog mir von allen Seiten um die Ohren. Plötzlich war ich froh, dass ich einen stabilen Sturzhelm auf dem Kopf hatte. Blake drehte an einem Knopf. Kurz danach strömte warme Luft an meine Füße. Welche Wohltat! Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu, und er hob grinsend den Daumen. Der Fahrweg, der anfangs nur steinig war, wurde nun zunehmend uneben. Wir fuhren durch Gräben, über Baumwurzeln und -stämme, über Steine und Felsbrocken und wurden gründlichst durchgeschüttelt. Teilweise gerieten wir derart in Schräglage, dass ich damit rechnete, im nächsten Augenblick umzukippen. Nun wurde mir klar, warum der SXS Allradantrieb hat und alle vier Räder einzeln aufgehängt sind. Es war ein unglaublich wilder Ritt. Erst als wir am steinigen Ufer des Exstew River anhielten, konnte ich wieder normal atmen und die Anspannung ein bisschen aus dem Körper lassen.

Christian bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Für ihn als passionierter Motorbiker war diese Fortbewegungsart natürlich genau das Richtige, und als Blake den Vorschlag machte, „die Girls“ sollten mal ein wenig mit Alaska am Fluss wandern gehen und er und Christian würden sich ein kleines Rennen liefern, war mein Sohn wild begeistert. Sie heizten über den Strand und durch das nahe Waldgebiet, dass die Steine nur so spritzten. Jungs eben …

Nachdem sie sich gründlich ausgetobt hatten, setzten wir unseren Weg fort zum Exstew Wasserfall. Ein kurzer Fußmarsch führte uns an das Basisbecken dieses gewaltigen Naturerlebnisses. Aus 76 m Höhe stürzten die Wassermassen steil herab und umnebelten uns mit feinsten Tröpfchen. Das war der große Bruder vom gestrigen Wasserfall im Giant Spruce Park.

Während Lea, Blake und Christian den steilen Aufstieg zur Spitze des Felsens nahmen, erholte ich mich ein bisschen auf den umliegenden Waldwegen. Lea hatte mir ganz ehrlich gesagt: „Oma, du bist zwar fit wie ein Turnschuh, aber das kannst du nun wirklich nicht schaffen. Ich habe den Weg schon einmal gemacht und bin nur mit Mühe und Not heil wieder runtergekommen.“

Wieder zu Hause musste ich zugeben: Mir war heute zeitweilig ein wenig mulmig bei diesem Trip, aber hätte ich ihn missen wollen? Nein!

Aber da ahnte ich noch nicht, was in den nächsten Tagen noch alles auf mich zukommen würde. Und das war auch gut so.


English Version:

But now back to the crash helmet and waterproof boots. The helmet fit, but it felt very hard to get used to. But I didn’t have to put it on yet. The boots also fit, were even comfortable. Meanwhile, big things were happening in the yard. The two off-road vehicles were checked for safety. Did the tires have enough pressure? Are the brakes working properly? Is there enough gas in the tanks? Are the batteries charged? Are the walky-talkies operational to communicate with each other on the road? All of this scared me a little. I felt like we were going on a dangerous expedition. Nor could I say, „Guys, I’m going to stay home today.“ But did I want to? Not really.


Now it was blow by blow. A flat trailer was hitched to the pickup.
The first vehicle was hauled up a two-track ramp onto the truck bed. As it did so, I noticed that a sturdy board with a flat backrest was attached behind the two driver’s seats at head height. „That’s Laski’s seat,“ Lea proudly informed me. „She has to ride safely, too, doesn’t she?“
The second vehicle got its place on the trailer. Everything was lashed down with special cords.


Then it was off. Because driving on normal roads with SXS is prohibited, the truck took us to the starting point of our excursion.


Now it got serious: put on the crash helmet, tighten the chin strap, fold down the visor. My heart was pounding hard. I was given final instructions. Keep your hands on the handholds at all times, never stick your head or right arm out the side of the vehicle. „And if you get sick, you have to yell at Blake to stop,“ Lea gave me. Then she jumped into the other vehicle with her dad and the engines were already howling.
SXS are open all around and have only a small square fixed roof. While there was a windshield in the second vehicle, ours was only half-height. The driving wind flew around my ears from all sides. Suddenly I was glad I had a sturdy crash helmet on my head. Blake turned a knob. Shortly after, warm air rushed to my feet. What a relief! I gave him a grateful look, and he raised his thumb with a grin. The road, which was only stony at first, now became increasingly uneven. We drove through ditches, over tree roots and trunks, over stones and boulders and were thoroughly shaken. At times we got into such an inclined position that I expected to tip over in the next moment. Now I realized why the SXS has all-wheel drive and all four wheels are individually suspended. It was an incredibly wild ride. It wasn’t until we stopped on the rocky banks of the Exstew River that I was able to breathe normally again and let the tension out of my body a bit.


Christian couldn’t get the grin off his face. For him as a passionate motor biker, this mode of transportation was of course just the thing, and when Blake made the suggestion that „the girls“ should go for a little hike with Alaska along the river and he and Christian would have a little race, my son was wildly enthusiastic. They raced across the beach and through the nearby wooded area, splattering rocks. Boys just …


After they had had a good romp, we continued on our way to Exstew Waterfall. A short walk took us to the base pool of this mighty natural experience. From a height of 76 m the water masses plunged steeply down and fogged us with finest droplets. This was the big brother of yesterday’s waterfall at Giant Spruce Park.


While Lea, Blake and Christian took the steep climb to the top of the rock, I recovered a bit on the surrounding forest trails. Lea had told me in all honesty, „Grandma, you’re fit as a fiddle, but you really can’t do this. I’ve done that trail before and only made it back down in one piece with a lot of effort.“
Back home, I had to admit: I was a little queasy about this trip at times today, but would I have wanted to miss it? No!
But I had no idea what was to come in the next few days. And that was just as well.


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